FRONLEICHNAM – Brot des Lebens

Fronleichnam mitten in der Corona-Krise ist anders als zu anderen Zeiten. Dennoch können wir das Fest als öffentliches Glaubensbekenntnis feiern, zu dem wir alle herzlichst eingeladen sind. Zum Glück gibt es nämlich schon Erleichterungen bezüglich Abstand und Maskenpflicht, sodass wir das hohe Fest würdig begehen können. Um 9:30 Uhr feiern wir die hl. Messe in der Kirche. Sollten nicht alle Leute in der Kirche (neu und alt) Platz haben, wird die Messe auch in den Außenbereich hinter der alten Kirche übertragen. Anschließend gehen wir hinaus. Diesmal zum einzigen Fronleichnamsaltar – gegenüber der Kirche, bei der Familie Heiss. Beachten müssen wir natürlich den Abstand von 1m und das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes.

WAS IST FRONLEICHNAM?

Immer am zweiten Donnerstag nach Pfingsten bringen die Katholiken öffentlich ihren Glauben zum Ausdruck: dass Gott in Brot und Wein mitten unter ihnen ist. Als sichtbares Zeichen wird eine Monstranz mit einer geweihten Hostie in feierlicher Prozession durch die Straßen getragen. Das „Hochfest des Leibes und Blutes Jesu Christi” steht in engem Zusammenhang zum letzten Abendmahl am Gründonnerstag. Nach kirchlicher Lehre hat Jesus dabei das Sakrament der Eucharistie eingesetzt, als er den Jüngern Brot und Wein reichte und die Worte sprach „Das ist mein Leib” und „Das ist mein Blut”.

Fronleichnam hat nichts mit Tod oder Leichnam zu tun. Das Wort stammt aus dem Althochdeutschen. Dort steht “vron” für “Herr” und “licham” für “Leib”.

Papst Urban IV. führte das Fest 1264 offiziell für die ganze Kirche ein. Es geht zurück auf eine Vision der Augustinernonne Juliana von Lüttich im Jahr 1209. Etwa 1270 gab es erstmals eine Fronleichnamsprozession, und zwar durch die Straßen von Köln.

Als Antwort auf die Reformation, die im 16. Jahrhundert die katholische Eucharistielehre heftig kritisierte, wurde von katholischen Christen in den folgenden Jahrhunderten Fronleichnam besonders prachtvoll als Bekenntnisfest ausgestaltet. Am wichtigsten sind dabei die oft prunkvollen Prozessionen, bei denen in der Regel auch die Kommunionkinder noch einmal in ihren festlichen Gewändern mitgehen. In vielen Gemeinden werden die Prozessionswege besonders geschmückt mit Fahnen, kleinen Altären und Blumen. In einigen Regionen gibt es farbenprächtige Blumenteppiche, die zum Teil mehrere hundert Meter lang sind.

In der NS-Zeit war der Zug der Gläubigen vielerorts ein Akt passiven politischen Widerstands. Auch heute wollen viele in den besonderen Gottesdiensten deutlich machen, dass ihrer Meinung nach Glaube nicht ins stille Kämmerlein gehört, sondern in die Gesellschaft, auf Straßen und Plätze. (Quelle: kathpress)

Ihn mitnehmen,
durch die Straßen tragen,
dorthin bringen,
wo er immer schon ist:
mitten unter den Menschen.

Ihn mitnehmen
in unsere Welt,
wo er immer schon ist.
Zeugnis geben:
Ihn in unserer Welt
sichtbar machen.

Ihn mitnehmen
in unser Leben,
wo er immer schon ist.
Ihn durch unser Leben
sichtbar machen.

Gisela Baltes, www.impulstexte.de. In: Pfarrbriefservice.de

Fronleichnam für Kinder erklärt: Fronleichnam kindgerecht