BIBEL 39: Das Buch Jona

Im Unterschied zu anderen Prophetenbüchern stellt das Jonabuch nicht eine Sammlung von Prophetenworten dar, sondern bildet eine lehrhafte Erzählung von hohem literarischem Rang. Eine historische Verankerung von Personen und / oder Situationen ist nicht möglich, da es dem Jonabuch vorrangig um theologische Einsichten von existentieller Bedeutung geht. Die Entstehungszeit ist mit der zweiten Hälfte des 4. Jh.s v. Chr. oder zu Beginn des 3. Jh.s v. Chr. zu datieren. Als Entstehungsort wird Jerusalem oder die ägyptische Diaspora angenommen.

Das Jonabuch gehört zu den beliebtesten Büchern der Bibel. Dies zeigt auch die Wirkungsgeschichte im Judentum (vgl. Jom Kippur) und im Neuen Testament (vgl. Mt 12,39-41; Lk 11,29-32). Als lehrhafte Erzählung über den Propheten Jona problematisiert das Buch das Selbstverständnis der damaligen Gerichts- und Unheilsprophetie, die nicht selten ein starres Sünde-Strafe-Schema vertritt. Dieses Schema wird durch die Liebe des Schöpfers zu seinen Geschöpfen durchbrochen: Da der Gott Israels als Schöpfergott ein Gott der grenzenlosen Liebe ist, zeigt sich seine Gerechtigkeit in der Einladung zur Umkehr, auf die er mit Vergebung und Strafverzicht antwortet. Gottes Vergebungsbereitschaft kennt dabei keine nationalen und ethnischen Grenzen. Dies muss der Prophet Jona lernen, der auch als Identifikationsfigur für die LeserInnen des Jonabuchs gilt. (Quelle: www.bibelwerk.de)

Hier das Video: Das Buch Jona

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