GRUSS AUS MEDJUGORJE

Nach zwei Jahren waren wir wieder einmal in Medjugorje. Das erste Mal ohne Herrn Pfarrer Josef Hirschl. Unser Aufenthalt war diesmal im September, sodass Herr Pfarrer Günter Schweifer auch dabei sein konnte. Wir waren wieder eine Gemeinschaft aus verschiedenen Pfarren – aus „Übersee“: Siegendorf, Trausdorf, Zagersdorf, Klingenbach und aus Eisenstadt, Schützen a. G.,  Donnerskirchen, Jois, Neusiedl, Apetlon, die meisten aber waren aus Illmitz. Viele kannten sich schon von vorigen Wallfahrten nach Medjugorje, immer wieder sind aber auch „Neue“ dabei. Die lange Busfahrt hat den Vorteil, dass man langsam den Alltag loslassen und hinter sich lassen kann. Viele Gespräche werden geführt und Gemeinschaft wird gepflegt und vertieft. Natürlich kommt auch das Gebet nicht zu kurz.

Die größte Hürde war der Kreuzberg am ersten Tag.  Er dürfte noch steiler und höher geworden sein. Aufstieg und Abstieg waren sehr anstrengend, aber es ist ja ein Kreuzweg. Zum Glück konnten wir bei den einzelnen Stationen etwas rasten. Einige entschlossen sich, den Kreuzweg auf dem Gelände der Kirche zu beten.
Am zweiten Tag stand der Erscheinungsberg auf dem Programm, der etwas leichter zu bewältigen war. Unzählige Menschen waren unterwegs, aber trotzdem konnten wir bei den Motivtafeln den Freudenreichen Rosenkranz beten und betrachten.
Am Nachmittag besuchten wir die „Oase des Friedens“, die jahrelang für Besucher verschlossen war. Schwester Rebekka informierte uns über die Botschaften von Medjugorje und den Auftrag, den jede*r Christ*in erfüllen kann und soll. Beeindruckend ist die ganze Anlage, vor allem aber die Kapelle, mit der beeindruckenden Darstellung des Gekreuzigten.
Am Donnerstag besuchten wir das Mutterdorf, wobei wir die mitgebrachten Sachen abgegeben haben und uns einen Vortrag über das Projekt „Mutterdorf“ anhörten. Es ist von Pater Slavko für Kriegswaisen gegründet worden. Sie sollten dort ein familiäres Umfeld vorfinden und zusammen mit den Kindern aus Medjugorje in den Kindergarten gehen. Er hat auch eine Gemeinschaft für Drogenabhängige gegründet, die ähnlich wie die Gemeinschaft Cenacolo funktioniert, aber nicht so streng ist. Leider ist unsere langjährige Kontaktperson Schwani vor kurzem gestorben. Sie hat immer sehr lebendig und originell von Pater Slavko, seinen Projekten und seiner Spiritualität erzählt sowie von ihrem karitativen Einsatz im Landesinneren, wo es viel Armut gibt, wobei wir immer wieder gerne mit Sach- und Geldspenden helfen.
Am letzten Tag in Medjugorje ist ein gemeinsames Abendessen und ein geselliges Beisammensein üblich geworden, natürlich mit gutem Illmitzer Wein. Diesmal  hatten wir auch Besuch und einen Vortrag von einem Einheimischen,  der die Geschehnisse von Medjugorje selbst erlebt hat, die Seher*innen und das Glaubensleben der Pfarre gut kennt.

Täglich war um 9 Uhr die deutschsprachige Hl. Messe und ab 17 Uhr begann das Abendprogramm mit zwei Rosenkranzgebeten, der internationalen Hl. Messe, das Gebet der 7 Vaterunser, die Segnung der Mitbringsel und am Donnerstag auch die eucharistische Anbetung. Am Abend fand alles am Außenaltar statt. Unzählige Pilger*innen feierten und beteten, und wie immer waren die Beichtstühle und die Beichtmöglichkeiten im Außenbereich sehr frequentiert.

Wir haben immer wieder auch für die Pfarrgemeinde gebetet, vor allem für die Kranken. Dankbar für die Gnaden, die wir empfangen durften, bringen wir die Grüße der Gottesmutter, der „Königin des Friedens“ allen, an die wir gedacht und für die wir gebetet haben, allen, denen wir begegnen und die auf ihre Fürsorge warten und sie brauchen. Deo gratias.

Anna Haider