BIBEL 36: Das Buch Joel

Im Joelbuch fehlen konkrete Hinweise auf historische Ereignisse. Aus sprachlichen und inhaltlichen Gründen wird das Joelbuch in die 1. Hälfte des 4. Jh.s  v. Chr. datiert. Der kunstvoll komponierte Text stellt in Anspielung auf andere Prophetenbücher (vor allem Hosea und Amos) literarische Prophetie dar.

Gegliedert ist das Joelbuch in zwei große Teile: Der Prophet ruft zunächst das Volk zur Klage und zur Buße auf, denn das Land leidet unter einer Dürre und einer großen Heuschreckenplage (1,5-20). Aber der herannahende Gerichtstag, der „Tag JHWH“ zeigt sich aber auch durch heranrückende feindliche Völker. Auch dies gibt Anlass zur Klage und zur Umkehr (2,1-17).
Der zweite Hauptteil 2,18-4,21 eröffnet eine Hoffnungsperspektive für die Menschen aufgrund ihrer Umkehr: Regen und reiche Ernte werden angekündigt sowie die Verschonung Jerusalems und die Vernichtung der feindlichen Völker.

Im Mittelpunkt steht die Botschaft vom „Tag JHWHs“, der jetzt anbricht. Dieser Tag kann sowohl strafendes Gericht als auch Heil bedeuten. Diese Zweideutigkeit kehrt wieder im Gottesbild, denn Gott kann sich gegenüber seinem eigenen Volk feindlich verhalten. Ebenso aber ist er aufgrund von Umkehr bereit, gnädig und barmherzig zu sein und das angedrohte Unheil zu „bereuen“ (Joel 2,13). Eine solche Umkehr, die zugleich Rettung bedeutet, vollzieht sich durch die von JHWH verheißene Geistaussendung auf das Gottesvolk, die Israel eine unmittelbare Gottesgegenwart schenkt (vgl. Joel 3,1-5). Petrus hat in seiner Predigt diese unmittelbare Gottesgegenwart auf alle Völker ausgeweitet (vgl. Apg 2,17-21). (Quelle: www.bibelwerk.de)

Hier das Video: Das Buch Joel